So stark sinken die Immobilienpreise im Raum Aachen
Wir wurden von der Aachener Zeitung zum Thema Immobilienpreise angefragt
AACHEN – Die Angebotspreise für Immobilien in der Städteregion Aachen, im Kreis Heinsberg und im Kreis Düren sinken. Potenzielle Käufer haben dennoch oft Finanzierungsprobleme.
Immobilien in Deutschland werden günstiger, auch im Raum Aachen, Düren und Heinsberg. Das jedenfalls legen Daten des Immobilienportals „Immobilienscout“ nahe. Demnach sind insbesondere im Gebiet der Stadt Aachen die Preise für Häuser gesunken. Bei Neubauten liegen die Angebotspreise um 8,19 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal, bei älteren Immobilien immerhin noch 5,66 Prozent niedriger.
Das deckt sich mit Zahlen anderer Analysen, die für große Städte in Deutschland vorliegen. In Berlin sollen die Immobilienpreise im ersten Quartal des Jahres laut der Datenbank Greix etwa um sechs Prozent gesunken sein. Häufig werden Daten aber nur für Metropolen wir Berlin, Frankfurt und Köln erfasst. Die Preise sinken, auch weil die Zinsen steigen.
Immobilienscout hat unserer Zeitung auch Daten für den Altkreis Aachen den Kreis Düren und den Kreis Heinsberg zur Verfügung gestellt. Im Altkreis Aachen sanken die Angebotspreise im ersten Quartal für Häuser ebenfalls um 4,3 (Neubau) beziehungsweise 6,7 (Bestand) Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im Kreis Düren sanken die Angebotspreise um 2,38 (Neubau) und 5,81 (Bestand) Prozent. Im Kreis Heinsberg sanken die Preise um 1,7 (Neubau) und 4,85 (Bestand) Prozent. Die Daten zeigen, dass insbesondere Verkäufer älterer Häuser niedrigere Preise ansetzen mussten.
Im Kreis Düren sanken die Angebotspreise um 2,38 (Neubau) und 5,81 (Bestand) Prozent. Im Kreis Heinsberg sanken die Preise um 1,7 (Neubau) und 4,85 (Bestand) Prozent. Die Daten zeigen, dass insbesondere Verkäufer älterer Häuser niedrigere Preise ansetzen mussten.
Die Tendenz stimme, sagt Peter Dondorf, Immobilienmakler in Aachen. Allerdings sei der Angebotspreis, den Immobilienscout für das Wohnbarometer nutzt, nicht der tatsächliche Verkaufspreis. „Wenn man vor drei Jahren eine Immobilie für 300.000 Euro inseriert hat, wurde die aufgrund der hohen Nachfrage auch mal für 350.000 Euro verkauft, weil sich Interessenten überboten haben“, berichtet Dondorf. Heutzutage sei es andersherum: Die Immobilien erzielten längst nicht die Preise, zu denen sie inseriert werden. „Da geht das Objekt dann vielleicht nur für 270.000 Euro statt 300.000 weg.“ Gut möglich also, dass die Preise tatsächlich noch ein wenig mehr sinken, als es die Zahlen auf den ersten Blick nahe legen. Dondorf selbst schätzt, dass die Preise um rund zehn Prozent sinken.
Dominik Keller, Leiter der Akquise bei PHI Immobilien in Aachen, macht die Beobachtung, dass insbesondere Ein- oder Zweifamilienhäuser aus den 1950er Jahren mit alten Fenstern, einer alte Heizung und ungedämmt nicht nachgefragt werden. „Für solche Immobilien fallen die Preise.“
Trotz sinkender Preise sind die Immobilien länger auf dem Markt. Die Käufer überlegten länger, und auch die Banken ließen sich mit der Finanzierung Zeit, erklärt Keller. Vor drei Jahren habe die Verkaufszeit rund vier Wochen betragen, nun seien es im Schnitt eher vier bis sechs Monate, berichtet Dondorf. „Die hochpreisigen Immobilien werden derzeit kaum nachgefragt.“
Angesichts von Zinsen für Kredite von vier Prozent verwundert das auch kaum. „Wer jetzt kauft, hat in der Regel viel Eigenkapital“, sagt Dondorf. Die Erbengeneration oder Menschen mit außergewöhnlich hohem Einkommen könnten nach wie vor kaufen. Eine Vollfinanzierung einer Immobilie macht aber heute keine Bank mehr mit. Von seinen Kunden, die eine Immobilie suchten, habe er sicher rund 50 Prozent verloren. Denn wer vor einem Jahr noch einen Kredit über 600.000 Euro bekommen hätte, erhält von der Bank heute vielleicht nur noch 400.000 Euro.
Bei PHI ist es ähnlich. Suchende, die bei unserem VIP-Suchservice voriges Jahr noch angegeben haben, dass sie ein Haus in der Städteregion Aachen für 600.000 Euro suchen, bekommen von der Bank inzwischen vielleicht nur noch 450.000 Euro. Da heißt es: Abstriche machen. Keller hält den gut finanzierten Kauf einer Immobilie aber nach wie vor für klüger als das Vorsparen, aber die Immobile müsse zum Budget passen.
Dondorf stellt fest, dass das nicht immer der Fall ist. Der Klassiker sei die Familie mit zwei Kindern, die sich ein Haus mit Wohn- und Esszimmer wünscht, ein Schlafzimmer, zwei Kinderzimmer, ein Arbeitszimmer und ein zusätzliches Spielzimmer. „Und die Kinderzimmer sollen nicht kleiner als 18 Quadratmeter sein.“ So ein Haus gebe es aber in Aachen-Brand auch nicht unter 600.000 Euro, in Burtscheid liege man schon bei 800.000. „Bei diesen Preisen müssen sich viele Menschen entweder von der gewünschten Größe oder der gewünschten Region verabschieden.“